Erfindungen des Alltags Gliederung 1. Korkenzieher 2. Streichhölzer 3. Kaugummi 4. Reißverschluss 5. Staubsauger 6. Büroklammer 7. Papiertaschentuch 8. Teebeutel 9. Gummibärchen 10. Kuli 1. Korkenzieher- der Ursprung des Korkenziehers liegt im Dunkeln
- wahrer Erfinder unbekannt
- nicht in Frankreich od. Italien, sondern in England zum ersten mal entkorkt
- Idee hatten vermutlich Soldaten, denn 1630 war es üblich mit ein- oder zeigewindigen Bohrer verklemmte Kugeln, Ladestöcke und Pfropfen aus Läufen der Vorderlader herauszuziehen
- gleiches Prinzip wie bei Korkenzieher
- erstes Patent für einen Korkenzieher meldete 1795 der englische Pfarrer Samuel Henshall aus Oxford an
- sein Stangenkorkenzieher mit Rundgewinde, Schaft und Holzgriff ist noch heute in Gebrauch
- Korkenzieher war ursprünglich kein Gebrauchs-, sondern ein Luxusgegenstand
- nur wohlhabende Aristokraten konnten sich die teuren Bordeaux- und Portweine leisten
- um 1800 wurde es Mode, den Wein in der Flasche bei Tisch zu entkorken
- der Gastgeber wollte einerseits mit möglichst wenig Kraftaufwand den Korken elegant aus der Flasche ziehen, andererseits musste das Werkzeug hohen ästhetische Ansprüchen genügen, sollte es doch zur aufwändig gedeckten Tafel passen
- eleganten Korkenziehern aus edlen Materialien; aber auch solche, die zum Teil mit anderen Werkzeugen kombiniert und technisch perfektioniert wurden
2. Streichholz- Kunst des Feuers schon von unseren Vorfahren beherrscht, allerdings mit Feuerstein und Zunder
- ab 1785 kannte man so genannte Vorläufer der Zündhölzer, bei denen Phosphor in kleine Fläschchen gefüllt und dann ein Hölzchen eingesteckt wurde -> zog man mit Phosphor benetzte Stäbchen aus der Flasche, entzündete es sich an Luft
- nicht 100% bekannt wer erstes Streichholz entwickelt hat, angenommen wird der englische Apotheker John Walker
- aus Experimenten in seinem Apothekenlabor durch Zufall eine Zündmixtur entstanden
- als er mit Teil dieses Gemisches an Kaminplatte kam, fing es sofort Feuer
- Aufgrund seiner Beobachtung fertigte Walker "Streichhölzer" an, die sich entzündeten, wenn er sie durch zusammengefaltetes Sandpapier zog
- 1827 wurde das Ergebnis von den Bewohnern seines Ortes Stockton-Ton-Tees bestaunt
- Briten haben sich gefreut -> vereinfachte einiges
- 1828 meldete Samuel Jones unter der Handelsbezeichnung Luzifer eine Nachahmung zum Patent an
- Erfindung des heute gebräuchlichen Streichholzes wird Sir Isaac Holden aus Keighley in der englischen Grafschaft Yorkshire zugeschrieben
- Holden stellte 1829 Zündhölzer aus Phosphor und Schwefel her, die zuverlässiger als die Walker-Hölzer waren und diese 1833 vom Markt verdrängten
- bis heute 6 Billionen jährlich verbrannt
3. Kaugummi- ist elastische Substanz, auf die man einige Stunden lang beißen kann, ohne dass sie zerfällt
- Bestandteile: 50 bis 60 Prozent Zucker, Kaumasse aus Kunststoffen , Füllstoffe, wie Aluminiumoxid, Kieselsäure oder Zellulose; nicht zu vergessen: Weichmacher, Feuchthaltemittel, Antioxidantigen, Aromen, Säuren, Farbstoffe und Emulgatoren
- Kaugummis gibt es schon sehr lange, im alten Ägypten fanden sie bei Riten Verwendung
- aus archäologischen Funden weiß man, dass schon in der Steinzeit bestimmte Baumharze gekaut wurden
- erster Kaugummifabrikant war der US-Amerikaner John Curtis
- er verwendete nordamerikanisches-indianisches Rezept aus Fichtenharz mit Bienenwachs
- 1848 ging er mit seinem Kaugummi in Produktion und war auf Anhieb erfolgreich
- großer Durchbruch gelang erst dem New Yorker Fotografen und Erfinder Thomas Adams
- kaufte 1869 Chicle (wird aus dem Latexsaft des Sapotill- oder Breiapfelbaumes gewonnen, den die Indios außerdem wegen seiner süßen Früchte schätzen) von dem mexikanischen Ex-General Antonio Lopez de Santa Anna
- verfiel auf die Idee das Latex als Alternative zu den damals beliebten Kauriegeln aus Parafinwachs auf den Markt zu bringen
- die ersten Chicles-Kugeln von Adams waren geschmacklos, kosteten einen Penny und wurden 1871 in einem Drugstore in Hoboken, New Jersey verkauft
- neuer Kaugummi wurde in langen, schmalen Streifen mit Einkerbungen verkauft, die den Händlern ermöglichte Stücke zu einem Penny abzutrennen
- der erste, der Chicle mit einem Aromstoff anreicherte, war 1875 John Colgan aus Louisville, Kentucky
- verwendete den medizinischen Tolubalsam, ein Harz des südamerikanischen Balsambaums, das gut gegen Husten wirkte
- Kaugummi hieß Taffy-Tolu und war am Markt erfolgreich
- Thomas Adams brachte nun ein Kaugummi auf den Markt, das mit Harz des Sassafras aromatisiert wurde, dann eines mit Lakritz, das er Black Jack nannte und sich fast 100 Jahre lang auf dem Markt hielt
- ein Hersteller aus Clevland, Ohio brachte 1880 zum ersten Mal ein Kaugummi mit Pfefferminzgeschmack heraus
- der berühmte Mr. William Wrigley Jr. trat 1890 auf den Plan; ihm war es bestimmt, zum erfolgreichsten Kaugummifabrikanten der Welt zu werden
- seine ersten beiden Produkte gerieten schnell in Vergessenheit, doch 1892 stellte er Wrigley's Spearmint her und ein Jahr später Juicy Fruit, das schnell zur beliebtesten Sorte Amerikas wurde
- heute viele Sorten: Mundgeruch, Zahnpflege, Nikotin, Blasen etc.
4. Reißverschluss- wurde ab 1851 von mehreren Erfindern entwickelt
- erste praktikable Idee dazu hatte der US-Amerikaner Whitcomb Judson aus Chicago 1890
- meldete es 1893 zum Patent an ("clap locker", "Klemmöffner für Schuhe")
- 1905 war seine Produktions-Maschine fertig gebaut, aber das Ergebnisse war von Perfektion noch weit entfernt
- erst 1912 stellte der Schwede Gideon Sundback dank einiger Verbesserungen die Kunden zufrieden und ließ es im Jahr 1913 in den USA patentiere
- 1923 erwarb Martin Winterhalter aus St. Gallen (Schweiz) das Patent für Europa und gab dem Produkt den Namen RiRi (= Rippen und Rillen)
- erstmals in großem Umfang wurden Reißverschlüsse 1917 in der US Navy bei wetterfesten Anzügen von Lotsen eingesetzt
- allgemeine Umsetzung in Alltags-Kleidung fand ab 1925 und 1935 statt
5. Staubsauger- erfunden zwischen 1865 und 1876 in den USA
- das erste Gerät soll 1865 von einem Erfinder in Chicago entwickelt worden sein
- Quellen berichten übereinstimmend, dass 1876 Anna und Melville Bissell ein Patent für ein Gerät erteilt wurde, das auf einem Pferdewagen montiert war
- von dort wurde dann per Schlauch das Haus gereinigt
- die Luftpumpe dieser Sauger wurde von Hand betrieben
- der erste elektrische Staubsauger wurde um 1900 von zwei Erfindern nahezu gleichzeitig entwickelt
- 1901 wunderte sich Hubert Cecil Booth, dass in den Zügen ein Gerät eingesetzt wurde, um den Schmutz und Staub von den Sitzen zu blasen
- er überlegte, dass es sinnvoller wäre, ein handliches Gerät zu verwenden, welches den Staub einsaugt
- Booth patentierte seine Erfindung in England, hatte aber nie wirklichen Erfolg mit seiner Idee
- der andere Erfinder war der Amerikaner James Murray Spangler, ein Hausmeister aus Canton, Ohio
- er bastelte 1906 aus einem Ventilator, einem Kasten und einem Kissen einen Staubsauger
- neben dem Sog verwendete sein Gerät auch eine rotierende Bürste, um Schmutz zu lösen
- Spangler patentierte sein Gerät 1908 und verkaufte die Idee bald an die Firma seines Cousins, die "Hoover Harness Factory“
- noch heute ist Hoover einer der führenden Hersteller von Haushaltswaren inklusive Staubsaugern
- in Großbritannien wurde der Name Hoover sogar zu einem Synonym für Staubsauger bzw. das Staubsaugen (doing the hoovering).
- bis zum 2. Weltkrieg waren Staubsauger ein Luxus
- nach Ende des Krieges verbreiteten sich wirklich transportable Geräte, die schnell auch preiswert wurden
6. Büroklammer- tatsächlicher Ursprung der Erfindung unklar
- Büroklammern wurden seit etwa 1890 in England produziert
- William Middlebrook aus Waterbury, Connecticut wurde im Jahr 1899 ein Patent für die industrielle Fertigung von Büroklammern erteilt
- am 12. November 1899 beantragte der Norweger Johan Vaaler aus Kristiania (Oslo) ein Patent auf einen Vorläufer der heutigen Büroklammer -> hatte noch nicht die heute übliche innere Windung und war deutlich runder
- Büroklammer wurde damals am Kaiserlichen Patentamt in Deutschland zum Patent angemeldet
- 1919 wurde durch den Österreicher und Fabrikbesitzer Heinrich Sachs die heutige optimierte Form mit spitzem Ende entworfen
- im April 1940 wurde Norwegen durch die deutsche Wehrmacht besetzt, woraufhin die Norweger das Tragen einer Büroklammer am Kragen als Symbol der Verbundenheit mit König und Regierung etablierten
- auch heute erfüllt sie mehrere Zwecke: Pfeifen- oder Ohrenputzer, Nagelreiniger, Krawattennadel oder Schraubenzieher
- viele Büroklammern zu Kunstwerken verbogen und verdreht
- beliebt war in den 70er Jahren das Zusammenhängen der Klammern, so dass teilweise Meter lange Ketten entstanden
7. Papiertaschentuch- erstes Patent für Papiertaschentücher wurde 1894 eingereicht
- die Papierfabrik G. Krum aus Göppingen sicherte sich das Patent für ein glycerinhaltiges Papiertaschentuch
- am 29. Januar 1929 ließen die Vereinigten Papierwerke AG Nürnberg den Markennamen Tempo - ein Papiertaschentuch aus 100-prozentigem Zellstoff - vom Reichspatentamt in Berlin als Warenzeichen schützen
- die Idee dazu schreibt man dem damaligen Mitinhaber der Vereinigten Papierwerke Oskar Rosenfelder zu
- entgegen ihrem Namen bestehen Papiertaschentücher zu 100 Prozent aus Zellstoff - dem Rohstoff für die Papierherstellung
- es gibt darüber hinaus auch Papiertaschentücher, bei denen dem Zellstoff ätherische Öle wie Menthol oder Hautbalsam beigefügt werden
- der Zellstoff wird in Skandinavien und Südamerika aus Holzfasern gewonnen
- bei der Produktion der Taschentücher benötigt man außerdem noch Wasser
8. Teebeutel- wurde 1908 eher versehentlich von dem Amerikaner Thomas Sullivan erfunden
- er verschickte Teeproben an Kunden in Seidenbeuteln
- diese tauchten die ganzen Beutel in die Kanne, in dem Glauben, dass dies so von Sullivan vorgesehen gewesen sei
- in Deutschland sind vor allem tütenförmige Teebeutel mit Schnur verbreitet, in anderen Ländern finden sich aber auch häufig Teebeutel in anderen Formen, in England vor allem flache, runde Teebeutel, die auf den Boden der Tasse gelegt werden
9. Gummibärchen- ist Sonderform der Fruchtgummis in Form kleiner, etwa ein bis zwei Zentimeter hoher Bären
- das erste Gummibärchen erblickte bei Haribo im Jahre 1922 unter dem Namen Tanzbären das Licht der Welt
- später in Goldbären umbenannt
- da die Goldbären heute nur mit natürlichen Fruchtextrakten gefärbt werden, gibt es sie ausschließlich in den Farben Rot (Himbeere), Grün (Erdbeere), Gelb (Zitrone), Orange (Orange) und Weiß (Ananas)
- da in der Natur keine Pflanzen existieren, aus denen ein akzeptabler blauer Farbstoff gewonnen werden kann, gibt es keine blauen Goldbären
- weltweit werden täglich ca. 80 Millionen Goldbären sowohl verzehrt als auch produziert (Stand: 2004)
- in einer Packung sind 1/3 rote und jeweils 1/6 grüne, gelbe, orange und weiße Goldbären
- dies gibt den Umstand wieder, dass nach einer Marktstudie die roten die beliebtesten sind
- die weißen sind angeblich mit Abstand am unbeliebtesten
10. Kuli- ist ein Schreibgerät, das Tinte mittels einer Kugel auf Papier überträgt
- Kugelschreiber haben einen Vorratsbehälter mit zähflüssiger, schnell trocknender Tinte
- streicht der Kugelschreiber über das Papier, so dreht sich die Kugel, nimmt dabei auf ihrer einen Seite Tinte auf und gibt sie auf der anderen ans Papier ab
- 1938 erfand der gebürtige Ungar László József Biró, die Grundform des heutigen Kugelschreibers (Murmeln durch Wasserpfütze)
- der erste größere Auftrag für Kugelschreiber kam von der britischen Luftwaffe, die ein Schreibgerät für ihre Piloten suchte, das auch in großen Höhen funktioniert, ohne dabei zu klecksen
- nach dem 2. Weltkrieg begannen mehrere Unternehmen Kugelschreiber zu produzieren
- in mehreren Ländern wird der Kugelschreiber nach seinem Erfinder genannt, so z.B. biro in England und birome in Argentinien
- in Frankreich stellte Baron Marcel Bich große Mengen billiger Einweg-Kugelschreiber unter dem Markennamen BIC her, wodurch bic ein Synonym für Kugelschreiber wurde
- erster Stift der auch unter Wasser schreiben konnte
- wurden 1945 für 8,50 Dollar verkauft
- in Deutschland kosteten erste Modelle 1950 etwa 20 DM
Quellen: Internet, aus dem Informationsangebot
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